Alltag im Amateurfunk - Radioham DK3JB

Amateurfunk-Homepage von DK3JB
im DARC-Ortsverband Siegerland DOK O16 • QRA: JO40AV
CQ, CQ, CQ de DK3JB ... DK3JB ... DK3JB ... DK3JB ... come in please ...

Title
Direkt zum Seiteninhalt
Stand: 5. März 2024
Was man als Funkamateur so alles erlebt ... Erinnerungen


Am 28. September 1975 hatte ich auf dem 80 Meter Band eine Funkverbindung mit einer (angeblichen) Sonderstation der Österreichischen Luftstreitkräfte, die das Call „OEX 3 Wien" führte. Da es durchaus solche Sonderrufzeichen geben kann, erschien mir dieser Funkkontakt durchaus realistisch und plausibel. Trotz des sehr guten Signales fiel allerdings auf, dass die verwendete Frequenz auf 3,634 MHz unstabil war und „wanderte" - was für eine solche Station eigentlich seltsam war. An was ich mich noch erinnern kann, war, dass der (Schwarz)-Funker nach Nennung meiner Stationsdaten erzählte, „man sei eine Schuhnummer größer bestückt".
Der Sachverhalt klärte sich nach drei Jahren auf, als ich meine Bestätigungskarte - die QSL - Ende März 1978 mit dem Hinweis zurück erhielt, dass sich jemand mit mir einen „dummen Streich" erlaubt hätte. - Untenstehend der komplette Ablauf dieser Angelegenheit, die durchaus zum Schmunzeln verleiten kann - im heutigen Jargon einfach ein „Fake".
Anmerkung zu „IRC":
Das ist ein „Internationaler Antwortschein" - eine Art Coupon, gegen dessen Vorlage der Empfänger ein Postwertzeichen seines Landes erhält, um den Wunsch des Absenders für eine Rückantwort nachkommen zu können. Die Briefmarke muss er somit nicht selbst bezahlen. Der Absender hat den Empfänger damit quasi von eigenen Kosten entlastet.

Die von mir an die Fake-Station „OEX3 Wien" damals versandte QSL-Karte:



Das Antwort-Schreiben (mit Rücksendung der QSL-Karte und beigefügtem IRC) vom Leiter der AMRS
(AUSTRIAN MILITARY RADIO SECTION) Dr. Eisenwagner, MjrdhmtD (Rufzeichen OE5REB):



Ungewöhnlicher Empfangsbericht aus Giayaquil (Ecuador)

Neben den Funkamateuren mit einem offiziellen Funkzeugnis gibt es auch eine Gruppe von so genannten „SWL's", die sich auf das Mithören von Amateurfunk- und Radioaussendungen beschränken. „SWL" ist die Abkürzung von „Short Wave Listener" - zu Deutsch: „Kurzwellenhörer". Eine Spezi, die heutzutage zwar sehr selten geworden und nur im Hintergrund  agiert; aber ihre an Amateure und auch kommerzielle Radiostationen gesandten Empfangsberichte können sehr wertvoll sein. Warum ist das so?

Im Fall des Amateurfunks erhält nicht jeder Funkamateur z. B. auf einen CQ-Ruf (allgemeinen Anruf) eine Antwort, obwohl es möglich sein kann, dass seine Aussendung gerade auf der ganzen Welt empfangen werden können. Vor vielen Jahren, zu meinen Anfangsszeiten als Funkamateur, hatte ich einen CQ-Ruf (in Telegraphie) auf dem 20 Meter Band mit meiner damals einfachen Dipolantenne und 50 Watt aus einem selbstgebauten KW-Sender gestartet. Doch niemand antwortete!
Einige Monate später erhielt ich über den DARC, der auch die Vermittlung  der so genannten „QSL-Karten" (Bestätigung für eine durchgeführte Funkverbindung) durchführt, eine SWL-Karte eines Kurzwellenhörers aus Australien, der mir auf dieser Karte bestätigte, dass er meinen Ruf in relativ guter Lautstärke gehört aber mir niemand geantwortet habe. Es muss also nicht nur an der Station und Antenne sowie mangelhaften Ausbreitungsbedingungen liegen, sodern einfach daran, dass den CQ-Ruf gerade niemand empfangen hat, der durchaus auch hätte zurücksenden können. Es kann allerdings auch zutreffen, dass der Ruf von jemanden gehört wurde, aber keine Zeit oder Interesse hatte, zu antworten. Irgendiwie sehr schade!
Sind z. B. Stationen aus Amerika, Japan oder irgendwelchen anderen Ländern zu hören, so ist es zu mindest 80 Prozent möglich, auch dorthin zu senden. Obwohl es vorkommen kann, dass es nur in einer Richtung klappt - die Kurzwelle verhält sich hin unnd wieder sonderbar...

Es gab (und gibt auch noch) eine so genannte VK-DL Runde, also eine Gesprächsrunde, aiuf der sich am Ende des 20 Meter Bandes (etwa 14.340 MHz) regelmäßig Funkamateure aus Australien und Deutschland zu einem Austausch treffen.
Am 3. September 1989 nahm ich daran teil - und wurde von einem SWL (also Kurzwellen-Hörer) aus Ecuador in Südameriaka gehört. Er sandte mir den untenstehenden Empfangsbericht (leider wurde der rechte bzw. linke Rand des Schreibens durch unachtsames Auftrennen des Briefumschlages beschnitten). Gegenwärtig - in 2022 - liegt dieser Zeitpunkt 33 Jahre zurück!






Zurück zum Seiteninhalt